Individuelle Arbeitskraftabsicherung: Darum ist sie für Berufstätige so wichtig

Berufsunfähigkeit stellt eines der größten finanziellen Risiken im Leben dar. Wer in jungen Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, kann dagegen vorbeugen. Auch eine Grundfähigkeitsversicherung oder eine Dread-Disease-Versicherung kommt als Schutz infrage. Martin Overrath, Vertriebsdirektor für individuelle Arbeitskraftabsicherung bei tecis, erklärt im Interview, worauf es unter anderem ankommt.

Das Schicksal schlägt häufiger zu, als viele meinen: Statistiken zeigen, dass etwa jede und jeder Vierte im Laufe seines Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig wird. Manchmal erholen sich die Betroffenen wieder, sodass sie in ihren alten Job zurückkehren können. Häufig sind die Einschränkungen jedoch so gravierend, dass dies nicht möglich ist. 

Die Wahrscheinlichkeit und die Ursachen einer Berufsunfähigkeit (BU) variieren je nach Altersgruppen: Angehörige der jüngeren und mittleren Generation sind etwa besonders oft von psychischen Krankheiten betroffen – in beiden Altersgruppen sind diese in mehr als einem Drittel aller Fälle Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Jüngere erleiden häufiger Unfälle, mit dem Alter steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken oder Probleme am Skelett- und Bewegungsapparat zu entwickeln. Natürlich hat auch der Beruf Auswirkungen auf potenziell schwerwiegende Erkrankungen: Köchinnen und Köche unterliegen anderen Gefahren als etwa Busfahrerinnen und -fahrer. 

Egal, worin die Ursache der Berufsunfähigkeit liegt, egal, wie alt man ist: Wenn das Gehalt ausbleibt, wird es für die Betroffenen finanziell kritisch. Wer nicht auf andere Geldquellen zurückgreifen kann, erlebt oft eine persönliche Katastrophe. Versicherungen sind vor allem dann sinnvoll, wenn sie die Folgen einer Notlage lindern. Aus diesem Grund zählen Expertinnen und Experten BU-Policen und alternative Formen der Arbeitskraftabsicherung zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Herumgesprochen hat sich das noch längst nicht bei allen: Zuletzt hatten die deutschen Versicherer rund 14,5 Millionen Verträge im Bestand – bei knapp 46 Millionen Erwerbstätigen. Eine gewaltige Diskrepanz.

„Es geht um Existenzsicherung“

Nicht mehr arbeiten zu können, hat oftmals verheerende Folgen. Martin Overrath ist bei tecis Vertriebsdirektor für den Bereich individuelle Arbeitskraftabsicherung. Im Interview erklärt er, warum sich jeder und jede frühzeitig darum kümmern sollte, die finanziellen Konsequenzen einer Berufsunfähigkeit abzufedern.

Martin, die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU, gilt neben der Haftpflichtversicherung als eine der wichtigsten Versicherungen. Warum?

Weil sie den Einkommensverlust absichern kann, der entsteht, wenn man seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Sie stellt sicher, dass man auch im Fall einer Berufsunfähigkeit weiterhin seinen Lebensunterhalt bestreiten und finanzielle Verpflichtungen erfüllen kann. Deshalb ist die Arbeitskraftabsicherung – egal ob über eine BU-Versicherung oder eine andere Form – äußerst sinnvoll.

 

Welche finanziellen Folgen kann der Verlust der Arbeitskraft haben?

Wir sprechen hier von immensen Risiken: Fällt das Haupteinkommen ohne eine entsprechende Absicherung weg, kann das schnell zu Zahlungsschwierigkeiten zum Beispiel bei Miete oder Krediten führen. In extremen Fällen sind die Konsequenzen Verschuldung oder sogar der Verlust des eigenen Zuhauses. Es geht hier also auch um Existenzsicherung.

 

Greift in solchen Fällen nicht die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehungsweise Unfallversicherung?

Diese beiden gesetzlichen Rentenarten bieten lediglich eine Grundabsicherung, die oft nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Die Erwerbsminderungsrente liegt gerade einmal bei 15 bis 30 Prozent des Bruttoeinkommens, je nach Schwere der Erkrankung. Sie greift auch erst dann, wenn man weniger als sechs Stunden am Tag arbeitsfähig ist – und zwar nicht nur im zuletzt ausgeübten Beruf. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt, wie es der Name nahelegt, nur bei unfallbedingten Einschränkungen, die während der Arbeitszeit entstanden sind. Eine BU-Versicherung hingegen sichert einen Großteil des bisherigen Einkommens ab und kann umfassenden Schutz bieten – unabhängig von der Ursache der Berufsunfähigkeit.

 

Für diesen Fall könnte man doch auch Geld beiseitelegen.

Vorsicht! Eine Berufsunfähigkeit kann mehrere Jahre dauern, manchmal sogar bis zum Renteneintritt. Selbst bei einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit von fünf bis sechs Jahren sprechen wir über sechsstellige Beträge, die angespart werden müssten. Eine BU-Versicherung hingegen bietet bereits ab dem ersten Tag der Berufsunfähigkeit eine finanzielle Absicherung. 

 

Wann zahlt die BU-Versicherung und in welcher Höhe?

Je nach Tarif leistet sie, wenn der Versicherte aus gesundheitlichen Gründen für mindestens sechs Monate nicht mehr in der Lage ist, seinen zuletzt ausgeübten Beruf auszuüben. Darin unterscheidet sie sich klar von der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente. Die Höhe der Leistung hängt von der vereinbarten Rente ab, die in der Regel einen Prozentsatz des Nettoeinkommens ausmacht. Die vereinbarte monatliche Rente kann bis zum versicherten Endalter gezahlt werden – egal, wie und wodurch die Arbeitskraft verloren gegangen ist.

 

Die Leistungen einer BU-Versicherung haben schon vielen Kundinnen und Kunden von tecis geholfen, die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit zu lindern. Welches Beispiel hat Sie besonders beeindruckt?

Ich erinnere mich an den Fall eines Softwareentwicklers, der mit Anfang 30 einen Burn-out erlitt. Aus der Kraft- und Energielosigkeit entwickelten sich regelrechte Depressionen. Auch nach einem längeren Aufenthalt in einem Bezirkskrankenhaus war unser Kunde nicht imstande, wieder zu arbeiten. Er musste die psychologische Behandlung fortsetzen, aber zumindest die finanzielle Lage war nicht gefährdet. Monatlich erhielt er aus der Berufsunfähigkeitsversicherung knapp 2100 Euro. 

 

Welche Voraussetzungen muss man für eine BU-Versicherung mitbringen?

Versicherer prüfen die gesundheitliche Vorgeschichte der Antragstellerin oder des Antragstellers, um das Risiko einschätzen zu können. Es ist daher ratsam, die Versicherung so früh wie möglich abzuschließen, da jüngere Menschen in der Regel gesünder sind und bessere Konditionen erhalten können. 

 

Welche Eigenschaften sind bei einer BU-Versicherung nach deiner Auffassung besonders wichtig?

Eine gute Police zur Arbeitskraftabsicherung sollte flexibel sein und sich an veränderte Lebenssituationen anpassen lassen. Wichtig sind beispielsweise eine Nachversicherungsgarantie, die es ermöglicht, den Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, und eine weltweite Gültigkeit. Man sollte auch darauf achten, dass die Vertragsbedingungen klar und verständlich sind. 

 

Welchen Anteil des Nettoeinkommens sollte man absichern? 

Es wird empfohlen, wenigstens 80 Prozent abzusichern, um den Lebensstandard im Ernstfall aufrechterhalten zu können. Die Kosten hierfür variieren je nach Eintrittsalter, Beruf und Gesundheitszustand. Um eine Versorgungslücke bei Verlust der Arbeitskraft konkret zu ermitteln, schauen wir mit unseren Kundinnen und Kunden gemeinsam auf Einnahmen und Ausgaben. Was häufig in der Analyse übersehen wird: Wird keine Erwerbsminderungsrente bewilligt, müssen auf die ausgezahlte BU-Rente noch Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt werden und mitunter auch Steuern. Bei den meisten Kundinnen und Kunden reichen 80 Prozent vom Netto dann nicht mehr aus.

 

Was, wenn ich mich nicht über eine BU-Versicherung absichern kann oder möchte?

Bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten kann ein BU-Schutz im Verhältnis zum Einkommen tatsächlich teuer werden. Manchmal ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitspolice sogar ausgeschlossen – etwa aufgrund von Vorerkrankungen oder eines hohen Berufsrisikos. In solchen Fällen sprechen wir mit unseren Kundinnen und Kunden über alternative Absicherungsmöglichkeiten, die gegenüber einer BU gleichwertig sein können. Eine Grundfähigkeitsversicherung, kurz GFV, fokussiert beispielsweise auf die angeborenen Fähigkeiten, die ich zum Ausüben meiner erlernten Fähigkeiten benötige. Eine Elektrikerin muss etwa häufig in einer gebückten Haltung oder über Kopf arbeiten und ein hohes Maß an Fingerfertigkeit mitbringen. Kann sie beispielsweise nach einem Unfall mit einer Schulterverletzung nicht mehr über Kopf arbeiten, so erhält sie je nach Schwere der Erkrankung und Form der Absicherung Leistungen aus der GFV. Auch eine Dread-Disease-Versicherung, die bei schweren Krankheiten leistet, kann eine gute Lösung darstellen. Sie macht es Betroffenen leichter, sich ganz auf den Genesungsprozess zu konzentrieren, den Alltag leichter zu meistern und sich gegebenenfalls beruflich neu auszurichten. Sie kann eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ergänzen. Wichtig ist in jedem Fall eine bedarfsgerechte und spezialisierte Beratung.

 

Wie geht tecis vor, um die jeweils passende Lösung zur Arbeitskraftabsicherung zu finden?

Seit 2019 haben wir hoch professionalisierte Spezialistinnen und Spezialisten, die beim Thema Arbeitskraftabsicherung eng mit den Vertriebspartnerinnen und -partnern sowie ihren Kundinnen und Kunden zusammenarbeiten. Am Anfang steht immer die detaillierte Bedarfs- und Finanzanalyse. Im weiteren Verlauf unterstützen wir bei der detaillierten Aufnahme der Gesundheitsdaten und prüfen, welche Gesellschaften unserer Produktpartner bei bestimmten Erkrankungsbildern die besten Leistungen bieten. Darüber hinaus stehen die Spezialistinnen und Spezialisten als Ansprechpartnerinnen und -partner bereit, um Kundinnen und Kunden im Leistungsfall zu unterstützen. 

 

Sind sich junge Menschen ausreichend darüber bewusst, welche Konsequenzen der Verlust der Arbeitskraft mit sich bringt?

Es besteht jede Menge Nachholbedarf bei der Aufklärung über die Risiken und die möglichen finanziellen Folgen – so erlebe ich es zumindest in der Beratungspraxis. Bei vielen steht das Thema Vermögensaufbau im Vordergrund, weil sie sich Wünsche, Träume und Ziele erfüllen wollen. Aber all das setzt in der Regel immer unsere Arbeitskraft voraus. Wenn diese aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung wegfällt, stürzen unsere Wünsche, Träume und Ziele wie ein Kartenhaus in sich zusammen. 

 

Wie steht tecis der Generation Z bei diesem Thema zur Seite?

Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen unserer Produktpartner, die bereits in jungen Jahren abgeschlossen werden können und somit in der Regel kostengünstiger sind. Außerdem zeigen wir, wie wichtig es ist, das Thema Einkommenssicherung frühzeitig anzugehen, und bringen sämtliche Themen in einem Finanzkonzept in Einklang. Und wir sind auch dann an der Seite unserer Kundinnen und Kunden, wenn es darauf ankommt – nämlich im Leistungsfall  und unterstützen sie. Wir haben unsere Schadenshotline bei tecis als mögliche Anlaufstelle zur Meldung eines Listungsfalles. Darüber hinaus begleiten wir den Kunden über die IAA Spezialisten im weiteren Prozess.

Sichere deine individuelle Arbeitskraft ab!

Eine passende Absicherung schützt dich vor finanziellen Risiken, falls du deinen Beruf aufgrund von Unfall oder Krankheit nicht mehr voll ausüben kannst.

Informiere dich jetzt über Möglichkeiten zur Vorsorge!

Vita

Über Martin Overrath

Martin Overrath, Jahrgang 1986, arbeitet seit mehr als 13 Jahren als Senior Sales Manager für tecis, seit 2019 als Vertriebsdirektor für individuelle Arbeitskraftabsicherung.