Nachhaltige Fonds: sinnvoll oder nicht?
Nachhaltige Fonds bieten dir die gleichen Renditechancen wie klassische. Warum sie sogar Vorteile haben können, sagen wir dir hier.
Nachhaltige Fonds im Trend
Du möchtest in nachhaltige Geldanlagen, z. B. Produkte wie Fonds, investieren und fragst dich, ob das sinnvoll ist? Genauso geht es vielen Anlegern. Obwohl allein 2018 deutschlandweit rund 219 Milliarden Euro in nachhaltige Geldanlagen investiert wurden, hält sich hartnäckig die Meinung, dass sie eine weniger gute Rendite abwerfen würden als traditionelle. Gutes Gewissen – geringere Rendite also? Nicht zwingend! Studien zeigen, dass in der Vergangenheit unter gewissen Gesichtspunkten auch eher das Gegenteil der Fall sein konnte.
Geld anlegen mit gutem Gewissen
Nachhaltige Geldanlagen sind Produkte wie Investmentfonds (z. B. ETFs, aktiv gemanagte Aktienfonds), die in Unternehmen investieren, die bestimmte ethische, ökologische oder soziale Kriterien erfüllen oder in diesen Bereichen besonders positiv bewertet werden. Das heißt jedoch nicht, dass Rendite, Liquidität und Sicherheit nicht auch hier berücksichtigt werden. Das gute Gefühl, die Welt ein kleines Stück besser zu machen, gibt es zu den Renditechancen obendrein.
Sind nachhaltige Fonds sinnvoll? Studien zeigen es
Nicht nur das Angebot an nachhaltigen Geldanlagen (Produkte wie Fonds, Aktien, Anleihen) ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Auch die Zahl an wissenschaftlichen Analysen dazu, wie sie performen. Eine der umfassendsten Analysen hat das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin angestrengt. Die Metastudie „Nachhaltige Investments aus dem Blick der Wissenschaft: Leistungsversprechen und Realität“ hat 195 Studien zu nachhaltigen Investments untersucht. Das Ergebnis: Es lassen sich keine Belege dafür finden, dass nachhaltige Anlagen generell schlechter performen als traditionelle.
Aktiv oder passiv investieren?
Wir halten also fest, dass das Investieren in nachhaltige Fonds sinnvoll sein kann. Damit stellt sich eine weitere Frage: Aktiv oder passiv investieren? Gelegentlich stehen zum Beispiel nachhaltige ETFs in der Kritik, weil ihre Nachhaltigkeit manchen Anlegern nicht weit genug geht. Das liegt am grundsätzlichen Problem, dass Nachhaltigkeit einfach viele Seiten hat und für jeden andere Werte wichtig sind. Ist ein aktives Fondsmanagement also besser als ein nachhaltiger ETF-Sparplan
Tatsächlich können aktiv gemanagte nachhaltige Fonds wie zum Beispiel Aktienfonds sinnvoller sein als passive, das aber aus ganz anderen Gründen, z. B. weil sie auf individuelle Wünsche in Sachen Nachhaltigkeit besser eingehen können. Aktive Fondsmanager können Nachhaltigkeitsaspekte bei jedem Titel einzeln abwägen, wohingegen ETFs einen Nachhaltigkeitsindex „im Ganzen“ kaufen, ohne zu unterscheiden.“
Nachhaltigkeit und Rendite optimieren
Nachhaltige ETFs, Kritik hin oder her, haben sicher ihre Berechtigung, zum Beispiel, weil ein nachhaltiger ETF-Sparplan die Kosten des Fondsmanagements einsparen kann. Doch gerade das Portfoliomanagement kann bei nachhaltigen Anlagen auch Vorteile bieten. Nur ein aktiver Fondsmanager kann sowohl beim Portfolio als auch beim Nachhaltigkeitsresearch jederzeit eingreifen, um bei aktuellen Ereignissen das Rendite-Risiko-Verhältnis optimieren zu können.
Ereignis-Risiken deutlich mindern
Ein wesentlicher Vorteil aktiven Fondsmanagements ist, dass Manager unmittelbar, teils vielleicht sogar schon im Vorfeld, auf Ereignisse reagieren können, die für die Nachhaltigkeit eines Fonds relevant sind. Kommt es zu einer Katastrophe wie in Fukushima oder zu Ereignissen wie dem Diesel-Skandal, können sie Nachhaltigkeit als eine Art zusätzlichen Risikofilter nutzen, um diese „Ereignis-Risiken“ und weitere Risikotypen effektiv zu managen. Immer mit dem Ziel, die Anlageergebnisse dadurch verbessern zu können.
Nachhaltige Fonds: sinnvoll auch für dich?
Du denkst, ein nachhaltiger Fonds könnte also das richtige für dich sein? Dann solltest du neben deinem Risikoprofil zunächst einmal für dich klären, was dir in Sachen Nachhaltigkeit wichtig ist. Ist dir nur wichtig, dass in deinem Fonds die schlimmsten „Sünder“ ausgeschlossen sind? Willst du konkret die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche unterstützen? Oder liegt dir vor allem etwas an der Energiewende oder fairen Arbeitsbedingungen? Das vielfältige Angebot an Investments gibt dir die Chance, hier deine eigenen Prioritäten umzusetzen. Mehr dazu liest du in unserem Artikel zur Definition von nachhaltigen Fonds.
Wie immer gilt: Diversifikation und Langfristigkeit
Ein nachhaltiger Fonds kann auch aus einem anderen Grund etwas für dich sein: Du kannst dein Risiko streuen und bist damit in der Regel sicherer aufgestellt als zum Beispiel beim Investment in einzelne Aktien oder Anleihen. Auch bei Investmentfonds mit ethisch-ökologischen oder sozialen Kriterien gilt: Mit einer ausreichenden Streuung sowie einer langfristigen Anlage kannst du das Risiko für dein Geld verteilen und gleichzeitig die Chance erhöhen, mehr daraus zu machen als z. B. bei einem klassischen Sparbuch.
Das Beste aus zwei Welten
Nachhaltige Fonds bieten dir zudem die Möglichkeit, zwei Vorteile zu verbinden: Du kannst deinen Fonds nicht nur entsprechend deinen persönlichen Anforderungen an Renditewunsch und Sicherheitsbedürfnis auswählen. Du kannst zusätzlich die Zukunft aktiv mitgestalten, indem du Unternehmen unterstützt, die deine Werte teilen. Eine sorgsame Auswahl, die das eine mit dem anderen optimal verbindet, ist hier das A und O.