Von der Inflation profitieren
Egal, ob Kosten für Strom, Benzin oder Lebensmittel: Steigende Preise sowie das Thema Inflation sind in den Medien omnipräsent und alle reden über mögliche Auswirkungen auf die Zukunft. Doch was genau steckt dahinter? Und wie kannst du finanziell selbstbestimmt mit der Situation umgehen? Als Finanzberatung machen wir das Thema Inflation für dich verständlich.
Das Wichtigste in Kürze
Die Inflationsrate wird monatlich anhand des Verbraucherpreisindex ermittelt, der die Preisentwicklung von rund 650 Gütern des täglichen Bedarfs abbildet.
Inflation liegt vor, wenn die Preise in Summe im Vergleich zum Vorjahr steigen, während eine Deflation einen Preisrückgang beschreibt.
Aktienfonds, Immobilien oder Edelmetalle haben einen Sachwertcharakter und können zum Teil von der Inflation profitieren.
Für die genannten Anlageklassen bestehen allerdings auch Risiken, wie z. B. Kursschwankungen.
Der Verbraucherpreisindex steigt
Die Inflationsrate wird monatlich vom Statistischen Bundesamt berechnet: Dabei werden die Preise von etwa 650 Gütern – diese stammen aus allen Bereichen des täglichen Bedarfs – ermittelt und nach dem vermuteten Durchschnittsbedarf gewichtet. Die preisliche Entwicklung dieses Warenkorbs nennt man auch Verbraucherpreisindex. Wenn die durchschnittlichen Preise gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sind, spricht man von Inflation. Wenn sie gefallen sind, was eher selten vorkommt, spricht man von Deflation.
Wie gelingt der Einstieg in Aktien?
Wer die Inflation schlagen möchte, tut dies am besten mit einer Anlageform, bei der die Rendite über der Inflationsrate liegt. Das kann zum Beispiel trotz aller Risiken mit Aktien erreicht werden. Dabei handelt es sich um Anteile an Unternehmen, die als Aktiengesellschaften (AG) firmieren. Wer Aktionärin oder Aktionär eines Unternehmens ist, besitzt also quasi einen Teil dieser AG. Eine AG arbeitet im Auftrag ihrer Eigentümergemeinschaft (Aktionärinnen und Aktionäre) und versucht, im Rahmen der Geschäftstätigkeit möglichst erfolgreich zu wirtschaften und sich positiv zu entwickeln. Aktien werden meist an der Börse gehandelt. Um diese Anteile kaufen oder verkaufen zu können, benötigen Anlegerinnen und Anleger gewöhnlich ein Depot bei einem Onlinebroker oder bei einer (Depot-)Bank.
Wer Anteile besitzt, hat bei positiven Unternehmensergebnissen die Möglichkeit, mithilfe von Aktien auf zwei Arten Gewinne einzufahren:
- Einerseits profitiert man davon, wenn der Kurs der Anteilsscheine steigt. Wer eine Aktie zum Beispiel für 20 Euro kauft und sie fünf Jahre später für 30 Euro weiterverkauft, macht somit ein Plus mit einem Wertezuwachs von 50 %.
- Andererseits können Kapitalanlegende an den Gewinnen der Unternehmen teilhaben, viele schütten diese anteilig in Form von Dividenden an die Aktionärsgemeinschaft aus.
Diese Gewinnbeteiligungen zahlen Unternehmen pro Aktie aus, dies erfolgt überwiegend einmal im Jahr, bei US-Unternehmen meist vierteljährlich. In vielen Fällen können Unternehmen die Kostensteigerungen, von denen sie betroffen sind, an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben und so ihre Gewinne stabil halten oder steigern. Das beeinflusst die Höhe der Dividende zum Nutzen der Anlegenden.
Allerdings: Geld in einzelne Aktien zu investieren kann mit einem erheblichem Risiko verbunden sein und erfordert viel Wissen über die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Für die meisten Privatanlegerinnen und -anleger empfiehlt es sich daher, ihr Kapital möglichst breit zu streuen, beispielsweise über Aktienfonds. Denn auch Fonds verteilen das Kapital auf viele verschiedene Aktien.
Immobilien als Kapitalanlage: Eigennutzung und Vermietung
Traditionell gelten auch Immobilien als guter Schutz gegen die Teuerung. Denn bei hoher Inflation steigen gewöhnlich auch die Immobilienpreise. Wer ein Haus oder eine Wohnung über einen Kredit finanziert, gewinnt unter Umständen sogar doppelt: Durch die Geldentwertung sinkt der Wert der Schulden, während der Kreditzins sich nicht ändert.
Auch unabhängig von der Inflation haben sich die Preise für Wohnimmobilien in der Vergangenheit langfristig nach oben entwickelt. Weil Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger aber Steuervorteile genießen und Mieterinnen und Mieter durch die Zahlung von Mieten am Vermögensaufbau indirekt beteiligen, erscheint vielen ein Investment in Immobilien attraktiv.
Hinzu kommt: Wenn die Preise für Baustoffe und Dienstleistungen steigen, müssen Vermietende auch tiefer für Instandhaltungskosten in die Tasche greifen. Eine Immobilie funktioniert somit nicht immer als solider Inflationsschutz.
Ist Gold eine sinnvolle Geldanlage?
Währungen kommen und gehen, doch Gold war schon bei den alten Römern Zahlungsmittel – und hat auch heute noch seinen Wert. Darum sehen viele Menschen Gold als geeigneten Schutz gegen die steigende Inflationsrate an. Sparende können auf verschiedene Weise in das Edelmetall investieren, zum Beispiel in Form von Münzen oder Goldbarren. Als Voraussetzung sind geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten ratsam, um das Gold vor Diebstahl zu schützen. Anlegerinnen und Anleger sollten allerdings bedenken, dass Gold weder Zinsen noch Dividenden bringt. Die Rendite ist bei einem Goldinvestment also einzig und allein von der Entwicklung des Goldpreises abhängig.
Finanziell selbstbestimmt.
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