Alternative Investmentfonds: Was sie sind und für wen sie sich eignen
Investieren ist dein Ding, du möchtest aber über die gängigen Wege der börsengehandelten Investments hinaus? Mit Alternativen Investmentfonds (AIF), wie beispielsweise ELTIFs, kannst du auch abseits von Börsenschwankungen investieren.
Das Wichtigste in Kürze
Im Folgenden betrachten wir Alternative Investmentfonds, die nicht-börsennotiert sind. Es handelt sich hierbei um Anlagefonds, die in Sachwerte wie Infrastruktur oder Immobilien investieren.
Ein ELTIF ist ein Fonds, mit dem du in Assets abseits der Börse investieren kannst. Die Abkürzung steht für European Long-Term Investment Fund.
Je nach Art des ELTIFs kannst du z. B. in Infrastrukturprojekte (Verkehr, erneuerbare Energien, Versorger, soziale Infrastruktur) investieren. Auch Private Equity und Private Debt sowie Immobilien sind mögliche Anlageklassen.
ELTIFs machen eine große Auswahl an Assets für Kleinanlegende zugänglich, bieten interessante Renditemöglichkeiten und können zur Diversifikation des Portfolios beitragen.
Was sind Alternative Investmentfonds?
In einer Zeit, in der die globale Volatilität anhält und Krisen die Börsenkurse weiterhin beeinflussen, steigt bei vielen der Wunsch nach Investitionsmöglichkeiten außerhalb des Marktes für börsengehandelte Wertpapiere.
Die hier vorgestellten Alternativen Investmentfonds sind Investmentprodukte, die nicht über den traditionellen Börsenhandel abgewickelt werden. Wenn die Börsenkurse aufgrund von psychologischen Faktoren fallen, lässt das Private-Equity-Gesellschaften in der Regel unbeeindruckt. Das kann dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren und Investments nicht aufgrund von Überreaktionen an den Börsen zu verkaufen. Auch kannst du mithilfe Alternativer Investmentfonds das Risiko eines Verlusts streuen und so deinen Vermögensaufbau weiter stabilisieren. Zudem investieren AIF meist in Sachwerte und sind damit den täglich schwankenden Börsenbewertungen nicht unmittelbar ausgesetzt.
Was ist ein ELTIF?
ELTIFs sind per Definition Alternative Investmentfonds (AIF). Die Abkürzung ELTIF steht für European Long-Term Investment Fund. ELTIFs sind aktiv gemanagte Investmentfonds und ein Finanzinstrument der Europäischen Union (EU), das bereits 2015 ins Leben gerufen wurde (Verordnung (EU) 2015/760). Das vorrangige Ziel von ELTIFs ist es, auch Privatanlegerinnen und -anlegern Investitionen in die europäische Realwirtschaft zu ermöglichen und dadurch die grüne und digitale Transformation der EU voranzubringen. Dennoch ist ein globaler Investitionsschwerpunkt bei ELTIFs möglich.
Grob lassen sich bei ELTIFs folgende Assetklassen unterscheiden:
Infrastruktur: z. B. Straßen, Mauttunnel, Windparks und andere Infrastrukturprojekte, v. a. solche, die zur Energiewende, zur Nachhaltigkeit oder zur Digitalisierung in Europa beitragen
Immobilien: Kapital für die Realisierung von Großprojekten der Immobilienwirtschaft und für den Bau von Einrichtungen im Bildungs- und Gesundheitswesen
Private Equity: Investitionen in Unternehmen, die nicht an der Börse gelistet sind – sowohl große als auch kleine und mittelständische Unternehmen
Private Debt: Kredite, die außerhalb von Banken vergeben und in Fonds gebündelt werden
Mit ELTIFs hast auch du die Möglichkeit, wie professionelle Investorinnen und Investoren in Märkten abseits der Börse dein Geld anzulegen.
Diversifikation von Geldvermögen
Im Folgenden werden zwei unterschiedliche Musterdepots einander gegenübergestellt. Auf der linken Seite das Depot eines durchschnittlichen deutschen Privathaushalts und auf der rechten Seite das Depot eines durchschnittlichen weltweit operierenden Family Offices. Diese verwalten in der Regel das Vermögen sehr wohlhabender Familien und können auf ein sehr breites Spektrum an Finanzanlagen zurückgreifen. Deutlich wird, dass das Family Office eine wesentlich höhere Diversifizierung und einen großen Anteil an Alternativen Investmentfonds aufweist. So schützen Family Offices das ihnen anvertraute Vermögen in Teilen vor der zum Teilen starken Volatilität (Kursschwankungen) an der Börse.
Quelle links: Deutsche Bundesbank; BRV 31.12.2021
Quelle rechts: *eigene Darstellung, Datengrundlage: Goldman Sachs family office investment insights 2021, Umfrage aus über 150 Family Offices weltweit (54 % Amerika, 23 % EMEA, 23 % Asien)
ELTIF 2.0 – Neuauflage senkt Einstiegshürden für Anlegende
Im Januar 2024 trat die neue ELTIF-Verordnung (EU) 2023/606 in Kraft. Sie wird mitunter als „ELTIF 2.0“-Verordnung bezeichnet. Mit der ELTIF-Reform sollen die langfristigen EU-Investmentfonds nun deutlich flexibler und einfacher zugänglich werden.
Die wichtigsten Neuerungen zu ELTIFs in der Übersicht:
Die EU schreibt keine Mindestanlagesumme mehr vor – diese hängt nun vom Anbieter und vom Konzept des ELTIFs ab.
Die Vorschriften für Anbieter zur Diversifizierung von ELTIFs wurden etwas gelockert, Mindestanforderungen bleiben jedoch bestehen.
Für Anbieter wurde zudem der Vertrieb vereinfacht, sodass Anlegende künftig deutlich mehr ELTIFs zur Auswahl haben dürften.
Zuständig für die Festlegung detaillierter technischer Regulierungsstandards für ELTIFs ist die Europäische Wertpapieraufsicht (ESMA). ELTIF-Anbieter haben jedoch in vielen Punkten eine gewisse Gestaltungsfreiheit.
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